Die Phur-gön

Die Phur-gön

Die Schützer des Vajra Raums

Khandro Déchen sagt über diese traditionelle Linienzeichnung:
Diese Linienzeichnung beschreibt den Phurba Schützer – derjenige, der den Raum in Existenz bringt, in dem Dorje Phurba die Vajraschritte tanzen wird, die Zorn in all seinen Formen zunichte machen: Boshaftigkeit, Böswilligkeit, Grausamkeit, Unfreundlichkeit, Gemeinheit, Brutalität, Haß, Groll, Bitterkeit, Anstoßnehmen, Antipathie, ätzende Schärfe, Skrupellosigkeit, Gewalt, beleidigende Art und Rachsucht. Die phur-gön Tänzer manifestieren sich sowohl als männliche als auch weibliche Schützer. Die ersten Tänzer sind weiblich, die nächsten männlich, und dann wechseln sie im Verlauf des Tanzes, während jede Element-Manifestation von Dorje Phurba die zentrale Rolle übernimmt. Die vier phur-göns repräsentieren die vier Buddha – Karmas. Obwohl die phur-gön Tänzer mit zwei Phurbas tanzen, wird diese Manifestation mit einer Schädelschale in der Hand dargestellt. Wir sehen in dieser Repräsentation der phur-gön, wie der Schützer beide Geschlechter manifestiert: indem er die Schädelschale hält, repräsentiert er die weiblichen Schützer, und den Phurba, um die männlichen Schützer zu repräsentieren. Die Schädelschale ist das Symbol für Weisheit und der Phurba das Symbol der Methode. Das Feuer in dieser Zeichnung ist besonders elektrisch und entsteht ohne Rauch als ‚glühendes Meer von Rasiermessern‘, in dem der Schützer die Buddha Karmas manifestiert.

Ngak’chang Rinpoche sagt über den Phurba Schützer:
Es ist sehr wichtig, zu wissen, dass der Phurba auch die ‚passive Aggression‘ erdolcht. Es gibt viele Formen von ‚passiver Aggression‘ in der spirituellen oder Schein – spirituellen Welt. Da gibt es die Manipulationen, die sich als ‚spirituelle Belange‘ verkleiden. Es gibt viele Formen des Zorns, die wir in uns zerstören müssen, und die schlimmsten sind die, die spirituelle ‚Selbstgerechtigkeit‘ imitieren. Auch wenn wir andere wegen schlechter Taten kritisieren, müssen wir der Tatsache gewahr sein, dass Menschen leiden. Wir müssen auch humorvoll über unsere eigenen stärksten Gefühle sein können. Es ist sinnvoll, Kritik über Bemerkungen zu äußern, die Vajrayana untergraben – aber die eigene Kritik muss wissen, dass alle Wesen anfanglos erleuchtete Natur besitzen. Dies erzeugt Ambivalenz, die uns zum Lachen bringt über unsere eigene selbstgerechte Entrüstung und uns erlaubt, unsere Handlungen mit menschlicher Wärme zu mildern.